»Da der Tod der wahre Endzweck unseres Lebens ist, so habe ich mich seit ein Paar Jahren mit diesem wahren, besten freunde des Menschen so bekannt gemacht, daß sein Bild nicht allein nichts schreckendes mehr für mich hat, sondern recht viel beruhigendes und tröstendes!« Im April 1787, als der Vater im Sterben liegt, gewährt Mozart angesichts der Todesthematik einen erstaunlich tiefen Blick in sein eigenes Denken und Fühlen. Doch ist der Tod, der das irdische Leben am Ende auslöscht, in der Tat eine Conditio sine qua non des menschlichen Daseins. Und mit der Unbegreifbarkeit des Todes hat sich die Menschheit schon immer beschäftigt – beschäftigen müssen. Als Mozart im Sommer 1791 die Komposition seines Requiems begann, sollten ihm nur noch wenige Wochen Lebenszeit bleiben. Gewusst hat er es nicht. Vollenden konnte er sein Werk auch nicht. Trotzdem bleibt das Requiem ein Höhepunkt aller Messkompositionen. Es handelt vom Menschen selbst und vom großen emotionalen Spektrum menschlicher Existenz – von Angst und Verzweiflung, Wut und Auflehnung, Hoffnung und Trost. Der Kammerchor am Würzburger Dom und Concerto Köln machen Mozarts stimmgewaltiges Werk in einer der aktuellsten Ergänzungen durch den Kölner Komponisten Michael Ostrzyga zum Höhepunkt eines tieflotenden Programms, das von Mozarts früher Meisterschaft ebenso berichtet wie von seiner reifen Menschenkenntnis und das Perspektiven seines Weiterwirkens bis ins 21. Jahrhundert hör- und spürbar werden lässt.
Programm:
Allegri - Miserere
Trojahn -Libera me für Tenor, zwei Bassetthörner und Streicher
Mozart - Requiem d-Moll KV 626 (Fassung von Michael Ostrzyga)
Ausführende:
Priya Pariyachart - Sopran
Aebh Kelly - Alt
Xavier Hetherington - Tenor
Hovhannes Karapetyan - Bass
Kammerchor am Würzburger Dom
Concerto Köln
Alexander Rüth - Leitung