Im letzten Philharmonischen Konzert der Spielzeit 2023/2024 bekommen die Duisburger Philharmoniker im Rahmen des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderten Projekts „Exzellente Orchesterlandschaft Deutschland“ klangkräftige Unterstützung durch das Originalklang-Ensemble Concerto Köln. Das beschäftigt sich längst nicht mehr „nur“ mit der Alten Musik des Barock, sondern ist mit dem opernversierten Kent Nagano als Ehrendirigent längst auch bis ins 19. Jahrhundert – bis zu den Opern Richard Wagners – vorgestoßen.
Mit Anton Bruckner steht nun ein Zeitgenosse und glühender Verehrer des Musikdramatikers auf dem Programm. Im Mittelpunkt dabei die Frage: Wie hat Bruckner damals eigentlich geklungen? Denn auch Bruckners Instrumente unterscheiden sich von unserem heutigen Instrumentarium. So komponierte er etwa noch für Streichinstrumente mit Darmsaiten, deren weicher Klang sich anders mit den übrigen Instrumenten mischte, und dezidiert auch für die sogenannten Wiener Holz- und Blechblasinstrumente, die ganz spezifische Klangfarben hatten.
Sie unterschieden sich außerdem von den in Frankreich gängigen Instrumenten, wie sie etwa Benjamin Godard in seinem „Romantischen Konzert“ eingesetzt hat. Und so spielen die Musiker:innen im 12. Philharmonischen Konzert auf zwei verschiedenen Sätzen von Blasinstrumenten, um die unterschiedlichen Klangwelten in Frankreich und am Wiener Wirkungsort von Anton Bruckner und seinem Zeitgenossen Béla Kéler für uns nachvollziehbar zu machen.
Ergänzend zur öffentlichen Probe am 3. Juli 2024 um 16:30 Uhr in der Philharmonie Mercatorhalle Duisburg, beginnt um 13:30 Uhr eine Informationsveranstaltung in den dortigen Tagungsräumen, bei der Experte für historische Aufführungspraxis der Romantik, Bernhart Rainer, Dirigent Jakob Lehmann, Geigensolist Shunske Sato und Jan David Schmitz, Leiter Programmplanung, Dramaturgie und szenische Projekte am Brucknerhaus Linz und Kopf hinter dem Konzertprogramm, über Instrumentarium und Spielpraxis referieren.
Programm:
Béla Kéler
Ouverture romantique für Orchester, op. 75
Benjamin Godard
Concerto romantique für Violine und Orchester in A-Moll, op. 35
-Pause-
Anton Bruckner
Sinfonie Nr.4 "Die Romantische" in Es-Dur, WAB 104 in der Fassung von 1874
Ausführende:
Shunske Sato - Violine
Kent Nagano - Dirigent
Concerto Köln
Duisburger Philharmoniker