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Dresdner "Ring"-Projekt in historisch informierter Aufführungspraxis

Anknüpfend an die 2018 von Kent Nagano, Concerto Köln und der Kunststiftung NRW initiierten »Wagner-Lesarten« findet im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele eine Fortsetzung des Projekts gemeinsam mit dem Dresdner Festspielorchester statt. Mit der Neuansiedelung in Dresden – der Stadt, in der Wagner seine Kindheit und Jugend verbrachte, dem Uraufführungsort dreier Opern und dem Ausgangspunkt des ideengeschichtlichen Konzeptes des »Rings« – sind wegweisende Impulse bei der Entwicklung und Durchführung dieser Aufführungswerkstatt zu erwarten.
Einzigartig ist die wissenschaftlich fundierte Rekonstruktion der Instrumental-, Gesangs-, Sprach- und Bühnenpraxis der Wagner-Zeit, für die renommierte MusikerInnen und WissenschaftlerInnen verschiedener Disziplinen eng miteinander arbeiten.
Als Richard Wagner 1876 die ersten Bayreuther Festspiele mit seinem »Ring« eröffnete, wurde Musikgeschichte geschrieben. 2026, zum 150. Jubiläum der Uraufführung, soll der »Ring« abermals Geschichte schreiben: Unter der künstlerischen Gesamtleitung von Kent Nagano und Jan Vogler wird er im Rahmen eines mehrjährigen Vorhabens von 2023 bis 2026 neu erarbeitet – im künstlerischen Kontext seiner Entstehungszeit, auf Basis aktuellster Erkenntnisse der Wagner- und Aufführungspraxis-Forschung, eingebunden in ein umfangreiches Rahmenprogramm und angegliedert an eine neue Wagner-Akademie.
Die Forschungen werden von Wissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen durchgeführt, als wissenschaftlicher Kurator zeichnet PD Dr. Kai Hinrich Müller verantwortlich.
Die einzelnen Werke des Wagner’schen Tetralogie werden ab 2023 jährlich bis 2026 konzertant zurAufführung gebracht und an namhaften Konzerthäusern national und international zu erleben sein.
Die künstlerisch-wissenschaftliche Erarbeitung soll ebenfalls als CD-Gesamtaufnahme in der Dresdner Lukaskirche dokumentiert werden, mit welcher bewusst der große Bogen zur bedeutsamen Einspielung des Gesamtwerks im Jahr 1983 am gleichen Ort gespannt werden soll.
Ungeachtet aller Forschung hat es eine systematische Annäherung an die Tetralogie aus historisch informiertem Blickwinkel noch nie gegeben. Umso wichtiger ist es, auch im romantischen Repertoire Hörgewohnheiten in Frage zu stellen, die bisher unumstößlich schienen.
- Kent Nagano, Ehrendirigent Concerto Köln
